2.20 Cosmopolitan

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Größe: 389 × 275 mm

Auf den Spuren der »Neuen Kosmopoliten«

Den 26. Februar 2020 werden wir so schnell nicht vergessen. Wir standen auf der Piazza San Marco anlässlich des Karnevals von Venedig, um den alljährlichen „Volo dell‘ Aquila“ (Flug des Adlers) zu verfolgen. Der Flug fand statt, anschließend ging sich noch der obligatorische Abstecher in Harrry’s Bar aus und dann legte man uns nahe, die Stadt schnellstmöglich zu verlassen. Der Karneval wurde abgebrochen – Covid-19 beherrschte von nun an das Geschehen. Wir ließen Venedig hinter uns mit einem mulmigen Gefühl. Was danach Europa und die Welt erlebte, ist aus heutiger Sich wohl von historischer Bedeutung. Das mulmige Gefühl, die Unsicherheit, das Zögern beherrschen nun die ganze Gesellschaft. Ein Zustand, der durchaus inspirierend sein kann.

Mit dem Thema „Cosmopolitan“ forschen wir nach Ideen einer zukünftigen Ausrichtung der Kunst- und Kulturwelt – wir spüren die Neuen Kosmopoliten auf. Diejenigen, die zwar weltweit digital vernetzt sind, aber doch ihren lokalen Rückzugsort haben, ihr Kokoon, in dem sie sich auch ganz ohne extensives Reisen und Erlebnis-Konsum entfalten können. Wir wissen, dass die Kunst schon immer in ihrem Kern kosmopolitisch war, doch das Kunstgeschehen war vor der Gesundheitskrise schon nahezu „über-kosmopolitisch“. Man flog für Atelierbesuche, Vernissagen oder Previews regelmäßig um die halbe Welt. Wer den Marathon zwischen London, Paris, Miami, New York, Los Angeles, Basel, Singapur und Hongkong nicht mitmachen wollte, galt in der Kunstszene als nicht zugehörig. Die Neuen Kosmopoliten finden ihre Zugehörigkeit anderswo. Sie finden sie in der aktiven Kooperation, der eigenen Familie, dem engen Freundeskreis, dem lokalen Netzwerk, der Natur und im Geiste. Wir sind über uns hinausgewachsen und müssen nun, ausgebremst von einem Virus, zurück zu den Wurzeln, wodurch die Begriffe Freiheit und Selbstverwirklichung als neu zu definieren gelten. Im Grunde ist es das Ende von „schneller, höher, weiter.“ Eine Neuausrichtung ist das, woran wir nun alle gemeinsam arbeiten werden und müssen. Die Neuen Kosmopoliten sehen den Wertewandel als globale Chance für das Gemeinwohl, fördern die Sensibilität für ein bewussteres Leben, denken global und handeln lokal – diese Ausgabe ist ganz ähnlich entstanden und sie markiert einen neuen Abschnitt für die Welt, die Kunst, aber auch für die gesamte „stayinart–community“ – dessen sind wir uns bewusst.