Traditionelle Kunstfertigkeit trifft Innovation
Porzellankunst, Emailminiaturmalerei, Shakudō, Gravur und Tauschiertechnik: Es sind diese fünf Fertigkeiten, die die Kunsthandwerker:innen von Blancpain in den Métiers-d’Art-Ateliers in Le Brassus – einem Zentrum der Uhrmacherkunst – in beeindruckender Manier beherrschen. Wir erhalten die einmalige Gelegenheit, den Kunsthandwerker:innen über die Schulter zu blicken.
Blancpain hat als erste Haute-Horlogerie-Marke der Welt die Emailminiaturmalerei, eine traditionelle chinesische Handwerkskunst, auf Porzellanzifferblättern eingeführt. Diese Technik wurde nach einer längeren Entwicklungsphase 2019 zum ersten Mal angewendet. Im Vergleich zu traditionellen Emailzifferblättern, die bis zu 800 °C hitzebeständig sind, ermöglicht die Verwendung von Porzellan, das über 1000 °C aushält, eine tiefere Farbintegration und schafft glatte, glänzende Oberflächen. Das Porzellan wird aus einer Mischung aus Quarz, Feldspat und Kaolin hergestellt und durchläuft mehrere Trocknungs- und Brennphasen, bevor es für die Miniaturmalerei vorbereitet wird. Dieser innovative Ansatz ergibt nicht nur feinere und fast durchscheinende Zifferblätter, sondern auch größere Tiefe und Beständigkeit in der Farbgestaltung.
Die Kreation eines Emailzifferblatts bei Blancpain beginnt mit ausgiebigen Vorzeichnungen und Skizzen, um die gewünschte Szene zu perfektionieren. Eine detaillierte Bleistiftzeichnung und eine Gouache-Malerei auf Papier helfen beim Entwerfen der Details und Kontraste, die später auf das kleine Format des Zifferblatts übertragen werden. Die Emailfarben werden aus Pulver hergestellt, das mit Kiefernöl gemischt und zu individuellen Farbtönen verarbeitet wird. Die Farben, einschließlich spezieller Rezepturen von Blancpain, werden mit höchster Präzision auf das Zifferblatt aufgetragen – oft unter Verwendung extrem feiner Pinsel oder sogar einer Nadel für winzigste Details. Nach der künstlerischen Gestaltung wird das Zifferblatt bei 1200 °C gebrannt, was die Farben dauerhaft fixiert. Jedes fertige Zifferblatt ist einzigartig und repräsentiert ein Miniaturkunstwerk.
Shakudō ist ein traditionelles japanisches Kunsthandwerk, das ursprünglich verwendet wurde, um die Handschutzstichblätter (Tsuba) von Samurai-Schwertern zu verzieren. Diese Technik modifiziert die Farbe einer Gold-Kupfer-Legierung durch ein Bad in Rokushō, einer Kupferacetat-Lösung, um eine dunkle, graublaue Patina zu erzeugen. Blancpain hat diese Methode übernommen, um einzigartige Zifferblätter zu kreieren, darunter eines mit einem Nebelparder-Motiv. Der Prozess ist experimentell und erfordert mehrfaches Eintauchen und Prüfen, bis der gewünschte Farbton erreicht ist.
Neben Shakudō nutzt Blancpain auch Techniken wie Gravur und Tauschierung, um kontrastreiche, ornamentale Details auf den Zifferblättern zu erzeugen. Bei dieser traditionellen Technik werden Muster in eine Oberfläche graviert und anschließend mit weicheren Metallfäden ausgefüllt, die in die Vertiefungen gehämmert werden. Diese Methode ermöglicht, farbige Akzente zu setzen und detaillierte Applikate zu schaffen – wie zum Beispiel die Darstellung der Schnurrhaare eines Nebelparders auf Shakudō-Scheiben. Die Metallfäden werden ohne Leim, lediglich durch das Einhämmern befestigt und sorgfältig poliert.
Jede dieser Uhren mit Shakudō-Zifferblatt ist in ein 45-Millimeter-Rotgoldgehäuse mit der klassischen Doppelreif-Lünette der Kollektion Villeret eingeschalt. Motor ist das exklusive Manufakturkaliber 15 mit seiner im charakteristischen Taschenuhrstil geschwungenen zentralen Brücke. Zum Glück bleiben diese kunstvoll dekorierten Modelle nicht vereinzelte Kreationen. Denn im Blancpain-Kunsthandwerk-Atelier gibt es noch eine Fülle verblüffender neuer Ideen für künftige Zeitmesser mit Unikatcharakter.